Die Clubhouse-App blieb zunächst einige Wochen lang vollkommen unbekannt – zumindest was die Nutzerzahlen angeht. Schon früh konnten die Gründer trotz mangelnder Mitgliederzahl hohe Investitionssummen einstreichen. Das hat wohl nicht nur die technische Weiterentwicklung garantiert, sondern auch eine sehr erfolgreiche Marketingstrategie hervorgebracht.
Wie ist die App populär geworden? Zum einen konnte man Prominente auf die Plattform locken. So sind beispielsweise Oprah Winfrey oder der Rapper Drake bei Clubhouse angemeldet. Auch in Deutschland haben sich zahlreiche TV-Sternchen, Influencer und hochrangige Politiker für das neue soziale Netzwerk entschieden. Das hat einen Pull-Effekt erzeugt – der gleichzeitig absichtlich ausgebremst wurde.
Denn zum anderen setzen die Gründer (zumindest anfänglich) auf künstliche Verknappung: Um Mitglied bei Clubhouse werden zu können, müssen Sie von einem anderen Nutzer eingeladen werden. Jedem neuen Mitglied stehen zunächst nur zwei Einladungen zur Verfügung. Erst wenn man sich auf der Plattform einbringt, kann man weitere Freunden zur Mitgliedschaft verhelfen.
Der Hype um die Clubhouse-App erklärt sich demnach durch intelligentes Aufbauen von FOMO: Fear of missing out. Die Sorge, eine wichtige Entwicklung zu verpassen und nicht als Early Adopter dabei zu sein, führt zu einem gesteigerten Interesse an dem sozialen Netzwerk. Gleichzeitig sorgt das langsame Wachstum aber auch dafür, Server und Mitarbeiter von Alpha Exploration Co. nicht auf einen Schlag zu überlasten. Immerhin befindet sich die App noch im Beta-Stadium.