Deklarative Programmierung: Vorstellung & Vor- und Nachteile des Paradigmas


Der deklarative Programmierstil wird heute in einer Vielzahl von Fällen verwendet, wenn auch nicht in Reinform. Die Herangehensweise ist allerdings nicht für jeden Einsatz geeignet.

Der deklarative Code zeichnet sich durch ein hohes Abstraktionsniveau aus. Das erlaubt Entwicklern, komplexe Programme in komprimierter Form darzustellen. Doch je umfangreicher die Anwendung, desto größer die Gefahr, dass der Code derart verschachtelt wird, dass er nur noch für den Entwickler lesbar ist, der ihn ursprünglich geschrieben hat. Für Unternehmen, die Anwendungen personenunabhängig warten und weiterentwickeln lassen wollen, birgt diese Situation eine Gefahr. Dann müssen fremde Entwickler sich mühsam in deklarativen Code einlesen, bis sie die Struktur verstanden und Probleme gelöst haben.

Das Abstraktionsniveau der deklarativen Programmierung bietet jedoch auch Vorteile. Indem die Ausführung über einen Algorithmus klar vom System getrennt ist, lässt sich die Wartung unabhängig von der Anwendungsentwicklung durchführen. Störungen im Tagesbetrieb werden auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig ist die Optimierung einfacher, da der verwendete Algorithmus offen genug ist, um auf neue Methoden zuzugreifen. Der Nachteil der Algorithmus-Verwendung: Auf spezifische Charakteristika einzelner Anwendungsfälle kann eine solche formelhafte Lösung häufig nur ungenügend eingehen.

Zwar kein Nachteil, aber eine Herausforderung liegt im Denkmodell der deklarativen Programmierung. In Lösungszuständen zu denken, steht dem natürlichen menschlichen Denkverhalten entgegen. Menschen denken in Prozessen auf ein Ziel zu statt von einem Ziel ausgehend rückwärts. Hier ist von Entwicklern ein Umdenken und Einarbeiten gefordert, das zunächst Problemlösungen verlangsamen kann. Ist das neue Mindset aber einmal trainiert, kann der deklarative Ansatz seine Stärken ausspielen.

Die Entwicklung von der Problembeschreibung ausgehend hat außerdem den Vorteil, dass Teams Lösungsmodelle recht schnell skizzieren können. Schließlich kann die konkrete Programmierung der Ausführung in einem späteren Schritt erfolgen. Damit ist der deklarative Stil für Prototyping in der agilen Software-Entwicklung gut geeignet.



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