Auch wenn die Möglichkeit, Emoji-Domain-Namen mit sämtlichen regulären Internetadressen zu kombinieren, faszinierend erscheint, gibt es viele technische und rechtliche Hürden zu überwinden, um Emoji-URLs im globalen Ausmaß zu implementieren und gleichzeitig die Sicherheit und Integrität der Internet-Domain-Namen zu wahren. In der Tat sind IDNs ein guter Workaround für die Beschränkungen durch DNS-Zeichen. Ihre Implementierung ermöglicht es, dass Emoji-URLs überhaupt existieren. Dennoch gibt es einige Nachteile im Zusammenhang mit Emoji-Domain-Namen.
Zum einen gibt es das Problem, dass die prominentesten Endungen wie .com und .net noch keine Emojis unterstützen, und es ist auch nicht klar, ob dies jemals der Fall sein wird. Stattdessen sind Emoji-URLs nur mit einigen länderspezifischen Domain-Erweiterungen realisierbar. Daher hat sich beispielsweise Coca-Cola alle seine Emoji-Namen mit der .ws-Domain-Erweiterung registrieren lassen, die offiziell die Erweiterung von Samoa ist. Laut Coca-Cola soll in diesem Falle die Endung marketingwirksam für „We smile“ stehen.
Zum anderen ist die Browser-Unterstützung momentan noch zu unausgereift. Einige Browser (bzw. ältere Versionen gebräuchlicher Browser) erkennen die Emojis noch nicht. Auch verfügen viele User noch nicht über eine Emoji-Tastatur, die man vorher installieren muss. Selbst wenn die Registrierung einer der begehrten Emoji-Domains gelingt, können viele die Seite noch nicht problemlos aufrufen. Die daraus resultierende komplizierte Usability stellt derzeit die größte Schwierigkeit im Zusammenhang mit Emoji-Domains dar. Zwar kann man die URL immer mittels einer Puny-codierten Version eingeben, aber dabei bleibt der spielerische Charakter der Smiley-URLs auf der Strecke.
Sicherlich werden passende Tastaturen und Plug-ins eines Tages Standard sein. Bis dahin sind Emoji-Domains eine schöne Spielerei, die sich als werbewirksame Alternative zur Text-URL eignet und definitiv für Aufmerksamkeit sorgt.