ITIL v4 ist in vielen Punkten als Erweiterung der Vorgängeredition ITIL v3 zu verstehen, denn viele Ansätze finden sich bereits in den 2011 zusammengefassten Dokumenten der dritten ITIL-Ausgabe. So ist das Vier-Dimensionen-Modell des Service-Managements zwar eine Neuerung von ITIL v4 – Service-Management wird jedoch auch schon in ITIL v3 als systembasierter Ansatz dargestellt. Zudem sind Personen, Informationen, Technologie, Partner und Prozesse bereits wichtige Aspekte in vielen Prozessen der dritten Edition.
Auch das Service-Wert-System von ITIL v4, das das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten und Aktivitäten in der Organisation beschreibt, ist kein gänzlich neues Prinzip: Mit seinen verschiedenen Prozessen, Funktionen und Leitlinien bietet auch ITIL v3 eine grundsätzliche Beschreibung des Zusammenwirkens. ITIL v4 hat mit dem Service Value System aber nicht nur den ganzheitlicheren, sondern auch den deutlich flexibleren Ansatz parat, der IT-Verantwortlichen größeren Freiraum bietet, maßgeschneiderte Lösungen zu definieren.
Der aus der dritten Ausgabe bekannte Service-Lebenszyklus (Service Life Cycle) findet in ITIL v4 zwar kaum mehr Erwähnung – die kontinuierliche Verbesserung spielt jedoch weiterhin eine wichtige Rolle, beispielsweise im Rahmen der ITIL-Service-Wertschöpfungskette. Anstelle der 26 Prozesse von ITIL v3 stellt ITIL v4 insgesamt 34 verschiedene Practices vor, von denen einige neu sind, während der Großteil sich stark an den Prozessen der Vorgängeredition orientiert.