Windows 10X unterscheidet sich in einigen Punkten von Windows 10. Während der Vorläufer primär auf stationäre Desktop- PCs zugeschnitten ist, fokussiert Windows 10X in erster Linie mobile Endgeräte mit zwei Bildschirmen. Das Projekt ist ambitioniert, denn auf technischer und konzeptioneller Ebene müssen Soft- und Hardware teilweise auf eine neue Art und Weise eng zusammenarbeiten. Die Herausforderung besteht vor allem darin, den beiden Darstellungsvarianten eines Dual-Display-Geräts gerecht zu werden:
Im Split-Screen-Modus ermöglichen Dual-Display-Geräte eine Arbeitsteilung zwischen den Monitoren. Auf dem einen Bildschirm startet man z. B. ein Textprogramm, das andere Display stellt dann eine Touchscreen-Tastatur zur Texteingabe zur Verfügung. Eine Split-Screen-Darstellung über zwei Monitore eignet sich zudem optimal für das klassische Multitasking, das von der Vergrößerung der Arbeits- und Darstellungsfläche profitiert. So kann man mit einem Monitor via Browser im Netz surfen und sich auf dem anderen Bildschirm Notizen in einem Texteditor machen oder Textpassagen aus dem Internet dorthin kopieren.
Sie können sich diese Split-Screen-Geräte wie elektronische Bücher vorstellen, die auf den gegenüberlegenden Seiten unterschiedliche Inhalte präsentieren. Der wesentliche Unterschied zum traditionellen Buch ist dabei allerdings, dass Sie diese Ansichten produktiv und interaktiv nutzen können. Zudem können sich die Bildschirme bei entsprechender Software-Programmierung auch funktional ergänzen (wenn etwa ein Bildschirm ein Video abspielt und auf dem anderen Bildschirm Elemente zur Steuerung der Abspielsoftware zur Verfügung gestellt werden).
Der zweite Modus, den Windows 10X in Zusammenarbeit mit Apps und Hardware (z. B. Grafikprozessor) möglichst optimal umsetzen soll, ist ein Vollbildmodus über zwei Bildschirme hinweg. Durch die Nutzung zweier Bildschirme kann man beispielsweise die Darstellungsgröße von hochauflösenden Bildern oder Videospielen verdoppeln oder eine größere Arbeitsfläche auf Touchscreen-Basis zur Verfügung stellen.
Windows 10X muss als modular „denkendes“ Betriebssystem bei jedem Nutzungsszenario aus zwei Bildschirmen eine operative Einheit machen. Mal eher arbeitsteilig ansetzend, mal sollen die beiden Anzeigemodule möglichst „organisch“ zusammenarbeiten und eine bruchlose Arbeits-, Bedien- und Darstellungsoberfläche bilden.