Die Skepsis war groß. Als sich Anfang der 2000er Jahre das Leben der Menschen immer mehr ins Internet verlagerte. Die ersten Social-Plattforms wurden aus der Taufe gehoben, das Online Banking lockte mit der schnellen Überweisung von Geldern und Bezahlung von Rechnungen und die vielfältigen Inhalte ließen die Zeitschriftenverlage altmodisch erscheinen. Online Gaming wie Poker oder cloudbasiertes Spielen runden die neuen Möglichkeiten im Netz ab. 20 Jahre später sind diese Argumente keine Besonderheit mehr. Der schlimmste Alptraum jeden Users ist es dagegen, dass das Internet ausfällt und ein normales Leben nicht mehr möglich ist.
Aber jede neue Errungenschaft bringt auch negative Aspekte mit sich. Durch die wachsende Anzahl an Angeboten und Möglichkeiten, sein Offline-Leben digital zu bestreiten, sind Hacker und Datenräuber immer mehr daran interessiert ihre illegalen Geschäfte auszuweiten. Die Vorgehensweisen und Ideen reichen von einem dreisten bis hinterhältigen Vorgehen. Für die betroffenen User ist der Schaden umso größer: Privatpersonen und Unternehmen, deren Daten und Accounts gehacked werden, sehen sich einem enormen Aufwand gegenüber, die Auswirkungen in Schach zu halten. Namen, vertrauliche Informationen, Kontonummern oder persönliche Daten sind das Ziel der Hacker, die in vielen Fällen den Weiterverkauf der Beute anstreben. In Zeiten des „gläsernen Kunden“ sind Daten die wahre Währung im Netz.
Kein Anbieter ist wirklich sicher
2018 verzeichnete man weltweit mehr als 30 Millionen Hacker-Angriffe, die auf Privatpersonen oder Firmen vorgenommen wurden. Besonders im Bereich der Online-Händler war die Cyberkriminalität am größten. Für Hacker sind die Anbieter mit Kundenkonten die verlockendste Versuchung: Auf einen Schlag könnten alle wichtigen Daten und Konsumeigenschaften abgegriffen werden. Was wurde wann gekauft? Welche Eigenschaften hat der Kunde? In welcher Region ist er wohnhaft? Diese Infos lassen sich auf dem Schwarzmarkt zu einem hohen Preis verkaufen, da die Ansprache der Kunden noch gezielter vorgenommen werden kann. Ein Nachteil, welcher in der digitalen Welt immer mehr unseriöse Anbieter auf den Bildschirm lockt.
Doch nicht nur Onlineshops sehen sich dem Problem ausgesetzt. Social Media- Plattformen kämpfen mit ähnlichen Sorgen und auch der Games-Bereich muss sich schützen. Durch den starken Zuspruch an online basierten Anwendungen wie Online Casinos oder Poker am PC nehmen zahlreiche User das Angebot wahr und hinterlassen ihre digitalen Spuren. Kleine Hinweise, die für Hacker den Anreiz setzen, Lücken in Systemen zu finden und ihre Angriffe vorzubereiten. Anbieter sind vor diesen Attacken, die meist nach Updates eintreten oder durch Bekanntwerden von Sicherheitslecks auftreten, nie zu 100 % sicher. Doch mit ausreichenden Schutzmaßnahmen lassen sich Daten von Unternehmen und Usern schützen. Die Verantwortung dieser Vorsichtsmaßnahmen liegt bei jedem Nutzer und Anbieter selbst!
Einfache Tipps für ein sicheres Gefühl
Wer glaubt, dass die Sicherheit eine komplizierte Angelegenheit ist, kann schnell es Besseren belehrt werden. Durch kleine Maßnahmen lässt sich eine sichere Umgebung erschaffen, die vor unangenehmen Überraschungen schützt.
Mit der Verwendung von komplexen Passwörtern lässt sich ein gewisses Maß an Grundsicherheit schaffen. Der Einsatz von Zahlen, Buchstaben, Sonderzeichen und einer unerwarteten Kombination sind das A und O zur Sicherung von Datenbanken oder Hostingplattformen. Endverbraucher schützen ihre Konten ebenfalls vor ungewollten Zugriffen. Auf Geburtstage, Datum der Hochzeit oder Spitznamen sollte bei der Auswahl von Passwörtern grundlegend verzichtet werden. Je schwieriger die Kombination, umso sicherer ist das Konto oder der Zugang zu Daten. Besonders Firmen sollten in regelmäßigen Abständen Passwörter wechseln. Somit wird eine weitere Hürde im Knacken der Accounts gelegt.
Firewalls und Virenscanner sichern vor Hackerangriffen, die unbemerkt und auf leisen Sohlen ein ganzes System lahmlegen können. Trojaner und Viren pflanzen sich im Netzwerk ein und saugen die Daten ohne erkannt zu werden. Wenn die Ungereimtheiten auffallen, ist es oft zu spät. Durch den Einsatz von präventiven Schutzmaßnahmen, die mit den aktuellen Updates korrespondieren, bleiben Betriebssysteme und genutzte Programme geschützt.
Was für die Virenprogramme gilt, müssen Shopbetreiber auch für ihren Shop beachten. Wer sein Online Business schützen will, muss aktiv werden: Aktuelle Updates und Aktualisierungen müssen immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Schwachstellen und Lücken bleiben damit weitestgehend geschlossen und bieten kein Schlupfloch für Hacker. Wer veraltete Firmware nutzt, läuft Gefahr, dass die maroden Schlupflöcher von Kriminellen ausgenutzt werden.
Verschlüsselungen und Schreibrechte als Extraschutz
Als erweiterte Schutzmaßnahme kann mit Schreibrechten gearbeitet werden. Dieser Schutz verhindert zum einen, dass Daten unerlaubt gesaugt werden können. Weiterhin lassen sich Veränderungen blockieren, da der Zugriff nur von den Administratoren vorgenommen werden kann. Es ist als eine Art doppelte Verschlüsselung zu sehen, die den Weg zu den Daten erschwert.
Wer sich unsicher ist, welche Maßnahme die beste Option für sein Business ist, sollte sich mit IT-Experten besprechen und einen Beratungstermin vereinbaren. Weitere Optionen wie Programmcodes schreiben, Backups und optionale Schlüssel ermöglichen noch weitere Sicherheitsmaßnahmen, die in Betracht gezogen werden können. Hierbei gilt jedoch ein Abwägen, welche Priorität die zu verschlüsselnden Maßnahmen haben. Für Privatpersonen und Haushalte sollte klar sein: Wer sein Passwort regelmäßig einem Update unterzieht und seine Firewall aktuell hält, kann sicher im Netz surfen.