Wusstest du, dass 53% aller Internetnutzer eine Webseite verlassen, wenn diese länger als 3 Sekunden lädt?
Diese Tatsache alleine sollte Grund genug zur Sorge geben, ob auch die eigene Seite von dem Problem einer langsam ladenden Webseite betroffen ist. Denn nicht nur verlassen Nutzer eine Webseite infolge einer langen Ladezeit. Zudem geben 79% der Nutzer an, dass sie bei schwacher Performance einer Webseite weniger dazu geneigt sind, bei dieser Seite erneut einzukaufen.
Derartige negative Nutzererfahrungen gehen demnach nicht nur zu Lasten des Umsatzes sondern schaden somit auch der Reputation einer Marke oder eines Unternehmen nachhaltig.
Im Zuge dieses Artikels werden wir daher zunächst untersuchen, wie es zu langen Ladezeiten kommt und im Folgenden mögliche Maßnahmen zur Optimierung der Ladezeit auf WordPress herausstellen. Schließlich soll der Eindruck deiner Webseite nicht durch eine fragwürdige Performance im Allgemeinen beeinträchtigt werden.
Am Ende ist die Ladezeit der erste Faktor, der einem Besucher begegnet – vor allem dann, wenn die Ladezeit zu wünschen übrig lässt. Nicht zuletzt deswegen hat Google bereits in 2018 bekanntgegeben, dass die Ladezeit einer Webseite als Rankingfaktor für mobile Suchanfragen berücksichtigt wird.
Wie du siehst, gibt es also Grund genug, dein WordPress schneller zu machen.
Wie überprüfe ich die Geschwindigkeit meiner eigenen Seite?
Seite von dem Problem einer langen Ladezeit betroffen ist. Glücklicherweise stellt das Internet, und auch Google selbst, hierzu verschiedene Werkzeuge zur Verfügung.
Google PageSpeed Insights
Dieses von Google selbst entwickelte Tool hilft Webseitenbetreibern, auf Basis der Nutzung durch Google Chrome User, mögliche Bereiche der Optimierung herauszufinden.
Insgesamt dient der vorwiegende Nutzen dieser Plattform weniger dazu, die tatsächliche Geschwindigkeit der Seite herauszufinden. Vielmehr stellt Google PageSpeed eine Übersicht bereit, mit der ersichtlich wird, welche konkreten Optimierungsmaßnahmen vorgenommen werden müssen, um die Ladezeit einer Webseite zu verbessern.
Dazu gehören Tipps zur Reduktion der Dateigröße von einzelnen Seiten, Verringerung der HTTPS Anfragen und auch spezifische Hinweise zur Ladezeitoptimierung an sich.
Pingdom Tools
Pingdom Tools dagegen eignet sich schon eher für eine genaue Messung der Ladezeit.
Im Gegensatz zu GooglePage Speeds kann der Nutzer hier auch unterschiedliche Standorte angeben, von denen aus die Performance der Webseite überprüft werden soll. Schließlich macht es einen Unterschied, ob dieser Überprüfung für deutsche Seiten von Frankfurt aus geschieht oder aber aus den USA.
Darüber hinaus bietet auch dieses Tool eine Checkliste, mit der man einsehen kann, welche Bereiche der Webseite überarbeitet werden sollten:
GT Metrix
Trotz der Tatsache, dass die beiden erstgenannten Hilfsmittel zur Ladezeitbestimmung bereits einen Großteil der notwendigen Einblicke zur Verbesserung geben, überzeugt GT Metrix mit einer separaten Funktion.
Auch hier kann der Nutzer zunächst die Ladezeit prüfen und erhält als Ergebnis eine Note in Buchstabenform (welches dem typischen amerikanischen System entspricht). Im Gegensatz zu Google PageSpeed und Pingdom allerdings, kann hier ebenfalls eine Benachrichtigung eingestellt wird, die den Webseitenbetreiber informiert, sobald die Ladezeit eine gewisse Geschwindigkeit überschreitet und Gegenmaßnahmen ergriffen werden sollten.
Was sind die Gründe für eine langsame Webseite?
Zunächst stellt sich nun natürlich die Frage, welche Gründe es für eine lange Ladezeit wohl geben kann. Die Ursachen können in der Tat aus den verschiedensten Ungereimtheiten und Nachlässigkeiten entstehen. Darunter zu finden sind häufig die folgenden Auslöser:
Auch wenn die Aufführung etwas einschüchternd wirken mag, benötigt man für die Korrektur keineswegs Kenntnisse bezüglich Programmierung oder Coding im Allgemeinen. Vielmehr sind diese Punkte doch verhältnismäßig leicht zu beheben.
Wie behebe ich eine lange Ladezeit auf meiner Website?
Mit den folgenden Schritten kannst du die Ladezeit deiner Website einfach, schnell und unkompliziert verbessern:
#1 Bilder richtig optimieren und dimensionieren
Die erste Stelle, an der optimiert werden MUSS, sind definitiv Bilder und Medien im Allgemeinen. Wenngleich dieser Aspekt für die meisten Webseitenbetreiber als selbstverständlich gelten mag, begegnet man dennoch vielen Beispielen, bei denen dieser Punkt ausgelassen worden ist.
Im ersten Schritt sollte man daher auf die korrekten Dimensionen eines Bildes achten, denn bereits dabei lässt sich wichtiger Speicherplatz einsparen, der wiederum die Ladezeit deutlich verringert. Natürlich kommt es hier auch darauf an, wie die Einstellungen einer jeden Seite ausgerichtet sind. Jedoch kann man davon ausgehen, dass eine Breite, die 1900px überschreitet, auf keiner Webseite vorhanden sein sollte. Auf unserer eigenen Agentur-Seite beispielsweise betrachten wir eine Breite von 700px als Maximum, was vollkommen ausreichend ist.
Im nächsten Schritt sollten Bilddateien natürlich noch komprimiert werden. Dazu bieten sich Anbieter wie ShortPixel oder TinyPNG an. Hier kann die Dateigröße von Bildern innerhalb von Sekunden um bis zu 90% verringert werden, ohne dabei schwerwiegende Verluste der Bildqualität beklagen zu müssen.
TIPP: Auch bei den Formaten von Bildern kann man wirksame Verbesserungen erzielen – nutzt man anstelle von PNG-Dateien beispielsweise JPEG, kann diese Änderung alleine bereits wichtige MB einsparen.
#2 Nutze Caching
Die Implementierung eines Caches für die eigene Webseite verhindert, dass ein Nutzer bei wiederholtem Zugriff auf deine Seite alle statischen Inhalten erneut laden muss. Stattdessen werden diese auf einem Server zwischengespeichert, sodass diese Daten deutlich schneller abrufbar werden. Aus Erfahrung lassen sich alleine mit dieser Maßnahme bis zu mehrere Sekunden Ladezeit einsparen.
Wer WordPress verwendet, kann hierzu ohne großen Aufwand ein entsprechendes Plugin installieren, dass diesen Vorgang automatisch erledigt. Das Plugin WP Fastest Cache bietet sich vor allem für Neueinsteiger oder kleinere Webseiten zu diesem Zweck sehr gut an, da es kostenfrei ist und stets anhand der aktuellen WordPress Version getestet wird.
#3 Das richtige Hosting
Du kannst auf deiner Webseite alle möglichen Optimierungen vornehmen. Wenn du dabei allerdings einen der preiswertesten Hosting-Anbieter verwendest, wird deine Ladezeit höchstwahrscheinlich nach wie vor beeinträchtigt bleiben. Der Unterschied zwischen einem schlechten und einem guten Host kann dabei schnell bis zu eine Sekunde Ladezeit betragen.
Viele WordPress-Webseiten werden über sogenanntes Shared Hosting betrieben. Dabei teilen sich unzählige Webseiten einen einzigen Server – dies mag zwar günstig sein, ist allerdings hinsichtlich der Performance alles andere als optimal. Besser sind dagegen Managed Hosting Anbieter, wie beispielsweise der deutsche Betreiber HostPress für WordPress.
TIPP: Finde die Antwortzeit deines Hosting-Anbieters ganz leicht hier heraus. Alle Werte, die 1 Sekunde überschreiten, können definitiv als zu langsam angesehen werden.
#4 WordPress Standardeinstellungen deaktivieren
Ein weiteres Must-Do auf dieser Liste ist die Deaktivierung unnötiger Einstellungen im WordPress Dashboard. Auch dieser Punkt sollte für viele Betreiber selbstverständlich sein, dennoch geht er schnell mal unter. Dabei handelt es sich vor allem um Funktionen, die im Backend geladen werden, ohne dass sie gebraucht werden. Auch diese verlangsamen deine Ladezeit zusätzlich.
Beispiele dieser Funktionen sind:
Auch diese Maßnahme lässt sich mithilfe der entsprechenden Plugins ohne weitere Kenntnisse einfach umsetzen. Empfehlenswert sind hier vor allem die Applikationen WP-Disable und Clearify.
#5 Komprimierung aktivieren
Mithilfe einer GZIP Komprimierung werden viele einzelne Dateien deiner Webseite zusammengefasst und als ein Paket an den Besucher deiner Seite gesendet. Dies spart Bandbreite ein und zugleich wird die Ladezeit enorm verbessert. Praktischerweise wird dieses Verfahren von den meisten Hosting-Services unterstützt.
TIPP: Ob deine Webseite bereits mit GZIP komprimiert wurde, kannst du hier überprüfen.
Mithilfe von Plugins wie beispielsweie WP Fastest Cache kannst du die GZIP Komprimierung mit nur einem Klick aktivieren.
Neben GZIP gibt es mit Brotli noch eine weitere Variante, die Datenkomprimierung einzustellen. Im Vergleich zu GZIP ist hier eine weitere Ersparnis um bis zu 10% der Datenmenge möglich. Leider ist Brotli nicht mit allen Webservern kompatibel, sondern einzig für NGNIX und Apache ab Version 2.4.26 verfügbar. Um zu prüfen, ob dein Hosting diese Methode unterstützt, wende dich am besten an den zuständigen Kundensupport.
#6 HTML, JavaScript und CSS komprimieren
Dieser Punkt ist vor allem dann relevant, wenn eine WordPress Seite mithilfe eines PageBuilders erstellt worden ist.
PageBuilder sind oftmals ineffizient codiert, was zu Unmengen an überflüssigem HTML-Code und JavaScript führt. In der Folge führt dies zu unnötigem „Datenmüll“, der die Performance deiner Webseite zusätzlich einschränkt.
Glücklicherweise gibt es auch für dieses Problem eine Lösung in Plugin-Form – Autoptimize. Die Funktion von Autoptimize dient dabei einer effektiven Komprimierung der genannten Codes, sodass nur der notwendige Quellcode übrig bleibt. Durch weniger Code verringert sich die Zeit, die zum Auslesen des Codes benötigt wird, und damit einhergehend auch die Ladezeit.
Vorsicht: Bei der Nutzung dieses Plugins sollten lediglich die Standardeinstellungen verwendet werden. Andernfalls kann es gerade bei Anfängern zu Problemen im Frontend kommen und die Seite wird im schlechtesten Fall für Nutzer nicht mehr zugänglich.
Die entsprechenden Einstellungen findest du in der nachfolgenden Übersicht:
#7 Datenbasis komprimieren
Als letzter Punkt sollte nach Möglichkeit auch die Datenbasis optimiert werden. Die Datenbasis ist im Prinzip das Herz einer jeden Webseite. Auch deswegen sammeln sich hier mit der Zeit Überreste an, die die Ladezeit einer Seite beeinträchtigen. Zu diesen Überbleibseln zählen beispielsweise Post Revisions, Transients und gelöschte bzw alte Kommentare.
Um diese Optimierung vorzunehmen, bietet sich das Plugin WP Optimize an. Aus Gründen der Vorsicht sollte jedoch vor Einsatz dieses Plugins ein Backup der Datenbasis in Erwägung gezogen werden. Auch wenn die Optimierung fast immer problemlos umzusetzen ist, gilt hier das Credo: Lieber Vorsicht als Nachsicht.
Fazit
In den Anfängen des Internets wurden von den wenigsten Internetnutzern schnell ladende Webseiten erwartet – das Internet war neu und man war froh um jegliche Funktionen, die gegeben waren.
Mittlerweile allerdings ist die Ladegeschwindigkeit ein Webseite ein wesentlicher Rankingfaktor, der nicht zuletzt auch die Nutzererfahrung maßgeblich mitbestimmt. In der Folge sind messbare Konsequenzen auf die Conversation Rate und andere KPI (Key Performance Indicator) festzustellen.
Daher finde zunächst heraus, wie schnell deine Webseite wirklich lädt und inspiziere die von Google PageSpeed oder anderen Tools vorgegebenen Verbesserungsvorschläge. Implementiere im Anschluss daran die notwendigen, und hier vorgestellten, Maßnahmen, damit das SEO-Audit deiner Webseite wieder zu deinen Gunsten ausfällt.
Hast du konkrete Fragen zu einem der genannten Punkte? Fällt dir eine weitere Möglichkeit der Ladezeitoptimierung ein, die hier nicht vertreten ist? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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Janik ist 24 Jahre jung und wissbegierig in jederlei Hinsicht. Neben seinem Psychologie – Studium ist er als Freelancer im Bereich Digital Marketing tätig. Er wirkt unter anderem bei der Online-Marketing Agentur YOYABA als Redakteur mit und fokussiert sich dort auf die Bereiche SEO, Performance Marketing und WordPress.