Mitte 1999 wurde mit Bluetooth 1.0a die erste Version des neuen Funkstandards mit einer damaligen Datenübertragungsrate von 732,2 kbit/s herausgebracht. Jedoch hatte sie, genau wie ihr Nachfolger 1.0b, mit einigen anfänglichen Mängeln und Sicherheitsproblemen zu kämpfen. Erst Bluetooth 1.1 (Anfang 2001) bildete ein solides Fundament für marktfähige Produkte. Seitdem wurde das System kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert, wobei besonderes Augenmerk auf Sicherheit, Störungsresistenz und Verbindungsgeschwindigkeit gelegt wurde.
Das Ergebnis ist eine Vielfalt an Bluetooth-Versionen, die aufeinander aufbauen und sich vor allem in ihrer maximal möglichen Datenübertragungsrate, aber auch in ihrer Funktionalität und ihrem Anwendungsbereich unterscheiden.
Bluetooth-Version | Erscheinen | Max. Datenrate | Wichtigste Neuerungen |
Bluetooth 1.0a | Juli 1999 | 732,2 kbit/s | Erste offizielle Version |
Bluetooth 1.0b | Dezember 1999 | 732,2 kbit/s | Generelle Verbesserungen |
Bluetooth 1.1 | Februar 2001 | 732,2 kbit/s | Verbindungs- und Sicherheitsprobleme behoben; erste marktfähige Produktversion; Verschlüsselung; bis zu sieben Verbindungen gleichzeitig |
Bluetooth 1.2 | November 2003 | 1 Mbit/s | Abwärtskompatibilität zu Bluetooth 1.1; weniger störungsempfindlich dank AFH (Adaptive Frequency Hopping) |
Bluetooth 2.0 + EDR | November 2004 | 2,1 Mbit/s | Dreifache Datenraten möglich dank EDR (Enhanced Data Rate); diverse Verfahren zur Energieeinsparung; zusätzliche Nutzung von NFC (Near Field Communication) beim Pairing |
Bluetooth 2.1 + EDR | August 2007 | 2,1 Mbit/s | Automatische Verbindung ohne PIN dank Secure Simple Pairing |
Bluetooth 3.0 + HS | April 2009 | 24 Mbit/s | Zusätzlicher Highspeed-Kanal (HS) auf Basis von WLAN und UWB (Ultrabreitband) |
Bluetooth 4.0 LE (auch: Bluetooth SMART) | Dezember 2009 | 24 Mbit/s | Protokollstapel Low Energy (LE) für verschiedene energiesparende Verfahren (z. B. GATT-Profil) für kleine Geräte; verbesserte Fehlerkorrektur; 128-Bit-Verschlüsselung |
Bluetooth 4.1 | Dezember 2013 | 25 Mbit/s | Kleinstgeräte benötigen keinen Vermittler mehr; IPv6 |
Bluetooth 4.2 | Dezember 2014 | 25 Mbit/s | Generelle Verbesserungen |
Bluetooth 5 | Dezember 2016 | 50 Mbit/s | Deutliche Erhöhung von Reichweite und Datenrate |
Mittlerweile existieren also über zehn Bluetooth-Versionen, die mit Ausnahme der energiesparenden Variante 4.0 LE allesamt miteinander kompatibel sind. Ältere Versionen als Bluetooth 3.0 kommen in der Praxis aber nur noch selten vor.
Nachdem manche Benutzer und Experten zeitweilig schon von Bluetooth als „sinkendem Stern“ sprachen, revitalisierte Version 4.0 LE die Technologie. Mithilfe des Low-Energy-Protokollstapels waren noch nie dagewesene Energieeinsparungen möglich, dank denen Bluetooth auch auf Kleinstgeräten wie Smartwatches, elektronischen Türschlössern und intelligenten Glühbirnen einsetzbar wurde. Seitdem gilt der bald 20 Jahre alte Funkstandard als eine der wichtigsten Triebkräfte des Internets der Dinge (Internet of Things, kurz: IoT).
Version 4.1 erlaubt es Kleinstgeräten inzwischen, auch ohne einen „Vermittler“ mit anderen Geräten zu kommunizieren. So kann ein Fitness-Armband einen Pulsmesser direkt ansteuern, ohne den Umweg über ein Smartphone gehen zu müssen. Eine weitere Neuerung ist die Unterstützung von IPv6, wodurch jedes Bluetooth-fähige IoT-Gerät eine eigene IP-Adresse erhält, über die es von seinem Benutzer aus dem Internet ansteuerbar ist. Als technischer Höchststand galt bislang jedoch die Version 4.2, die sich durch kleinere Datenpakete sowie eine höhere Geschwindigkeit, längere Akkulaufzeit und mehr Sicherheit auszeichnet.
Aber auch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange: Im Dezember 2016 brachte die SIG das lang erwartete Bluetooth 5 heraus, das weiterhin auf IoT-Geräte spezialisiert ist und sich gegenüber seinem Vorgänger nochmal in jeder Hinsicht verbessert hat. So sollen bei einem gleichbleibend geringen Energieverbrauch eine um 800 Prozent erhöhte Sendekapazität sowie Reichweiten von bis zu 200 Metern (draußen) bzw. 40 Metern (drinnen) möglich sein. Dies solle auch dazu beitragen, die Entwicklung der sogenannten Beacons weiter voranzutreiben. Dabei handelt es sich um kleine Bluetooth-Sender, die z. B. in Museen eingesetzt werden, um zusätzliche Informationen auf die Smartphones von Besuchern zu senden.
Zwar ist die Anzahl der Geräte, die die neue Version unterstützen, zurzeit noch recht übersichtlich – einige Experten handeln Bluetooth 5 aber schon als „technischen Meilenstein“, der (zumindest im IoT-Bereich) sogar WLAN den Rang ablaufen könnte.