SocialBlade | YouTube-Daten frei Haus


Wenn Sie YouTube als Werbeplattform nutzen oder mit einem eigenen Kanal Geld verdienen möchten, sind Sie sicher bereits mit dem Tool YouTube Analytics in Kontakt gekommen. Dieses bietet Ihnen strenggenommen schon alle Informationen, die für Ihren Kanal von Bedeutung sind – wieso also noch SocialBlade konsultieren?

CEO Jason Urgo begründet die Daseinsberechtigung seiner Website damit, dass sie die verfügbaren Daten übersichtlicher und nutzerfreundlicher aufbereitet und somit einen noch tieferen Einblick in die Materie erlaubt. Zudem stellt SocialBlade nicht nur Daten über den eigenen YouTube-Kanal, sondern auch über fremde Kanäle bereit.

Doch sind die Statistiken, die der Drittanbieter daraus kompiliert, überhaupt verlässlich?

Wenn es nach US-amerikanischen Medienplattformen wie Money, NBC und HuffPost geht, lautet die Antwort: Ja. Diese und andere Branchenkollegen haben sich in der Vergangenheit häufig auf SocialBlade als Quelle berufen und bezogen sich oft auch auf die dort geschätzten Einnahmen berühmter YouTuber.

Genau in dem Bereich der Einnahmenschätzung gibt es aber ein elementares Problem: Bei den genannten Angaben handelt es sich lediglich um grobe Schätzungen auf Basis bestimmter CPM-Werte, die die Werbekosten pro 1000 erzielten Impressionen (Cost per Mille) abbilden. Da diese Kosten nur dem Kanalbetreiber und YouTube selbst bekannt sind und zwischen mindestens 0,25 US-$ und höchstens 4,00 US-$ rangieren können, ergeben sich für die auf SocialBlade angegebenen „estimated earnings“ große Spannen mit mehreren Tausend oder sogar Zehntausend Dollar Unterschied zwischen dem niedrigsten geschätzten und dem höchsten geschätzten Einkommensniveau.

Aufgrund dieser großen Spanne fällt der analysierte Kanal zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit in den genannten Rahmen, dabei sind aber noch nicht die zusätzlichen Kostenfaktoren der YouTuber-Tätigkeit miteinberechnet. Dazu zählen etwa der Anteil des Netzwerks, steuerliche Abgaben, Beiträge zur privaten Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung, Ausgaben für Produktionssoftware und -hardware sowie die Einbußen, die sich aus dem Wegfall der Werbeeinahmen ergeben, wenn die Zuschauer einen Adblocker benutzen.

YouTube selbst stellte deshalb auf einem seiner offiziellen Twitter-Accounts klar, dass die Apps von Drittanbietern wie eben SocialBlade die Aktivitäten von Abonnenten (und die damit verbundenen Entwicklungen von Einnahmen) nicht akkurat reflektieren können. Zudem hat die Videoplattform, was ihre eigenen Daten anbelangt, grundsätzlich einen zeitlichen Vorteil. Bei SocialBlade wiederum hängt die Häufigkeit, mit der eine Kanalseite aktualisiert wird, maßgeblich vom Traffic ab, den sie erzeugt. Zwar findet meist einmal pro Tag eine Aktualisierung der Daten statt, bei geringem Nutzerinteresse kann die aber auch nur stückchenweise erfolgen.

Als Reaktion auf den Twitter-Beitrag von YouTube postete SocialBlade ein eigenes Statement. Die sinngemäße Übersetzung lautet folgendermaßen: Wir denken uns keine Daten aus. Wir kriegen sie von der YouTube API. Wir verlassen uns auf die Genauigkeit dieser Daten (@SocialBlade, 19. Dezember 2016). Das Tool sei ohnehin kein Ersatz für YouTube Analytics, sondern eher eine zusätzliche Ressource, die der User heranziehen kann, um auf die Schnelle nutzerfreundliche Informationen über andere Kanäle als auch den eigenen Kanal einsehen zu können, heißt es darüber hinaus in den FAQ der Website.

Das Fazit lautet also: Die Daten auf SocialBlade erlauben es Ihnen in einem gewissen Rahmen, Rückschlüsse auf die Performance bestimmter Social-Media-Kanäle zu ziehen, Trends zu erkennen und darauf basierend den eigenen Content zu verbessern. Wenn Sie ein Unternehmer auf der Suche nach einem geeigneten Influencer sind, kann Ihnen das Analyse-Tool wiederum dabei helfen, die echten Abonnement-Magneten von den Follower-Käufern zu unterscheiden.



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