Denken Sie an Rotkäppchen und den bösen Wolf: Der böse Wolf fragt Rotkäppchen, wo sie wohnt, wie ihre Großmutter heißt und was sie im Körbchen trägt. Unbescholten wie Rotkäppchen ist, teilt sie wichtige Informationen mit dem höflichen Wolf. Nur wenig später befindet sich der Wolf im Haus und gibt sich als Rotkäppchens Großmutter aus. Nun stellen Sie sich den bösen Wolf als Phishing-E-Mail vor.
Phishing leitet sich vom englischen Wort „fishing“ ab, da Phishing-Opfer wie Fische angelockt werden. Als lockende Würmer am Haken fungieren gefälschte E-Mails von Banken, Abo- und Bezahldiensten oder von vermeintlichen Freundinnen und Freunden bzw. Kolleginnen und Kollegen. Viel zu spät merken Betroffene, dass sie bereits am gefährlichen Phishing-Haken hängen.
Bereits vor der Ankunft des Internets zählte der listige Datenklau zum festen Repertoire von Kriminellen. Meist wurden hierbei durch Shoulder Surfing wichtige Daten wie PIN-Nummern, Adressen, Bankdaten oder Telefonnummern über die Schulter ausgespäht. Phishing präsentiert sich als die Weiterentwicklung des Datenklaus für die Generation Internet. Vermutlich hatten Sie selbst schon E-Mails im Postfach, in denen Ihre vermeintliche Bank ein dringendes Anliegen hatte, Amazon Ihnen ein nie bestelltes Paket zustellen möchte oder Ihnen ein unbekannter Onkel ein Millionenerbe vermacht. Die Liste der Phishing-Methoden ist lang und wird mit jedem Jahr länger.