Aufbau einer soliden Social-Media-Recruiting-Strategie – Tipps & Tricks


Social Media ist aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken und mittlerweile gibt es kaum eine Person, die nicht mindestens einen Account auf einer relevanten Social Media Plattform unterhält. Schnell stellte man sich im HR-Bereich die Frage „Warum nicht die sozialen Netzwerke als Rekrutierungskanal nutzen?“

Die Geburtsstunde von Social Media Recruiting hat geschlagen. Doch was versteht man unter Social Recruiting und wie lässt sich Social Media konkret für die Personalgewinnung nutzen? Das werde ich dir in diesem Beitrag aufzeigen!

Was versteht man unter Social Recruiting?

Unter Social Recruiting versteht man die Personalrekrutierung auf der Basis von sozialen Netzwerken. Es geht dabei darum, die Reichweite und die Kommunikationsmöglichkeiten von Social Media Plattformen für die Rekrutierung von neuem Personal zu nutzen.

Der Prozess besteht dabei einerseits aus einer professionellen und ansprechenden Darstellung des Unternehmens (Stichwort: Employer Branding) und anderseits aus der Veröffentlichung von Werbeanzeigen, mit deren Hilfe neue Bewerbungen generiert werden sollen.

Vorteile & Nachteile zum klassischen Recruiting

Die Vorteile dieser Methode liegen klar auf der Hand.

Der soziale Faktor, der bei Social Media eine große Rolle spielt, ist deutlich relevanter als beim klassischen Recruiting. Dies wirkt sich stark auf die persönliche Bindung zum Bewerber aus. Der Bewerber bekommt bereits im Vorfeld ein Gefühl vermittelt, wie es sich beim neuen Arbeitgeber anfühlen könnte zu arbeiten. Da die sozialen Netzwerke eher privat genutzt werden, verläuft die Kommunikation auch deutlicher lockerer ab.

Als Unternehmen positioniert man sich zudem als professionelle Employer Brand und kann das Unternehmensimage und die Arbeitgebermarke besser präsentieren. Personen, die deine Inhalte sehen, bauen somit ein nachhaltiges Vertrauen zu deiner Marke auf und du bleibst im Gedächtnis (solange dein Content auch gut ist).

Zudem erreicht man mit Social Recruiting nicht nur die aktiven Bewerber, die sich reihenweise auf Stellenausschreibungen bewerben. Man erreicht auch passiven Kandidaten. Dies sind potenzielle Arbeitnehmer, die derzeit noch in einem Arbeitsverhältnis sind und aktiv keinen Job suchen. Trotz der Tatsache, dass diese Kandidaten nicht aktiv auf der Suche sind, gibt es viele die dennoch nach neuen Herausforderungen suchen oder unzufrieden mit der derzeitigen Arbeitsstelle sind. Genau hier setzt das Social Recruiting an, denn mit Hilfe einer aktiven Social Media Präsenz wird das Interesse dieser Kandidaten geweckt.

Weiterhin lassen sich die Daten nutzen, die von den sozialen Netzwerken über ihre Nutzer bereitgestellt werden, um die Wunsch-Zielgruppe bereits im Vorfeld zu bestimmen und mit den passenden Werbeanzeigen anzusprechen. Diese Ergebnisse lassen sich detailliert messen und dadurch kann man immer profitablere Anzeigen schalten, mit denen sich die Kosten für Recruiting Maßnahmen langfristig einsparen lassen.

Dennoch hat Social Recruiting nicht nur Vorteile.

Beispielsweise kann es durch die große Reichweite von digitalen Stellenanzeigen zu einer Bewerberflut kommen, von denen viele ungeeignet oder nicht ausreichend qualifiziert sind. Dies liegt vor allem an den geringen Bewerbungshürden, die beim Social Recruiting aufgestellt werden. Als Unternehmen muss man sich daher eine gute Vorqualifizierung überlegen.

Weiterhin funktioniert die Technik nicht immer perfekt. Es kann durchaus vorkommen, dass Bewerbungen nicht dort ankommen, wo sie ankommen sollen oder gar nicht erst ankommen.

Auch muss dem Thema Datenschutz eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn Datenschutz in sozialen Netzwerken ist ein sehr komplexes Thema. Zudem muss die eigene Webseite den DSGVO-Richtlinien entsprechen, wenn darüber Bewerbungen generiert werden sollen.

Nichtsdestotrotz überwiegen die Vorteile beim Social Recruiting deutlich und du solltest es auf jeden Fall als Rekrutierungsmethode in Betracht ziehen.

Mögliche Strategie

Jetzt wissen wir was Social Recruiting ist und wieso sich der Einsatz für dich durchaus lohnen kann. Doch wie sieht eine optimale Social Recruiting Strategie aus und welche Tools können dir dabei helfen?

Professioneller Auftritt

An erster Stelle steht ein professioneller und sympathischer Auftritt deines Unternehmens auf Social Media. Beim Social Recruiting geht es vor allem darum, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und die Wettbewerber in den Schatten zu stellen. Dabei ist Employer Branding nicht nur hilfreich bei der Bewerbersuche. Es trägt auch dazu bei, wertvolle Mitarbeiter langfristig an ein Unternehmen zu binden.

Dabei sollten Unternehmen sich im Vorfeld Gedanken machen, wo sich die Zielgruppe aufhält. Viele Unternehmen gehen erstmal davon aus, dass sich die Zielgruppe nur auf Business-Plattformen wie Xing oder LinkedIn befindet, doch vor allem digital Natives aber auch ältere Kandidaten verbringen den Großteil ihrer Freizeit eher auf Facebook, Instagram oder auch neuerdings auf TikTok.

Firmen, die dort nicht existieren, verpassen die Möglichkeit diese „kostenlosen“ Kanäle für den Aufbau einer Employer Brand zu nutzen.

Was kann man als Unternehmen nun konkret machen?

  • Beispielsweise bietet es sich als Unternehmen an, Einblicke hinter die Kulissen zu liefern, damit potenzielle Kandidaten einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag bekommen können.
  • Lassen Sie Ihre Mitarbeiter sprechen. Zeigen Sie Fotos, Videos und vielleicht sogar persönliche Blogbeiträge aus dem Arbeitsalltag, Firmenevents, After Work Partys und Co.
  • Wenn Ihre Zielgruppe auf Social Media mit Ihne interagiert – also beispielsweise Beiträge kommentiert, Lob, Kritik und Fragen ausspricht – dann kommunizieren Sie öffentlich mit Ihnen.
  • Oft macht es Sinn auch die jungen Nachwuchskräfte für die Betreuung der Kanäle zu beauftragen, da diese die Sprache der digital Natives sprechen und genau wissen, was die Leute auf Social Media sehen & konsumieren wollen.

Regelmäßiger Content

Besonders wichtig beim Social Recruiting ist es immer aktuell zu sein. Nichts wirkt abschreckender als ein Social Media Profil, bei dem der letzte Beitrag 2 Jahre her ist.

Vielleicht fragst du dich gerade, was du denn regelmäßig posten sollst? Es gibt viele Ideen, die sich mit wenig Aufwand umsetzen sollen.

Beispielsweise kann man seine Mitarbeiter wöchentlich vorstellen und einen Einblick in deren Arbeitsalltag präsentieren. Potenzielle Kandidaten sind immer neugierig, wie ihr Alltag in einem potenziellen Unternehmen aussehen könnte.

Weiterhin ist es sinnvoll einen Redaktionsplan zu erstellen. Dabei geht es darum, die Social Media Posts in einem Kalender zu planen und regelmäßig zu den gleichen Zeiten Inhalte zu veröffentlichen. Die Inhalte und die Frequenz müssen dabei zur jeweiligen Plattform und Zielgruppe passen

Hierbei bietet sich die Nutzung von Tools wie Blog2Social an. Das Tool dient zur Social-Media-Automatisierung und zum Vorplanen von Inhalten. Außerdem siehst Du in Deinem Redaktionsplan direkt im Tool all Deine geplanten Beiträge. Möchtest Du Deine Planung ändern, kannst Du Deine Posts einfach per Drag and Drop an einen anderen Tag schieben. So spart man sich als Unternehmen wertvolle Zeit und das manuelle Teilen von Beiträgen auf Social Media.

Zur Erstellung von Content bietet sich das Tool Canva an. Canva ist ein Online-Gestaltungs-Tool, das es jedem User erlaubt, einfache oder komplexe Grafiken zu erstellen. Es sind also keine tiefen Photoshop Kenntnisse nötig, um mit Social Recruiting Erfolge zu erzielen.

Mit Canva kann man nämlich als kompletter Anfänger dank vieler Vorlagen schöne Anzeigen für den eigenen Content erstellen. Zudem kannst du bereits im Vorfeld die richtige Größe für die jeweiligen Plattformen einstellen und musst dich nicht um Formatierung oder ähnliches kümmern. Für die Nutzung von Canva reicht die kostenlose Version in den meisten Fällen aus.

Bezahlte Anzeigen auf Social Media

Eine weitere Möglichkeit, um potenzielle Bewerber auf sich aufmerksam zu machen sind bezahlte Werbeanzeigen auf Social Media.

Der größte Vorteil von Social Media Werbeanzeigen im Recruiting liegt in der Relevanz und Skalierbarkeit.

Auf Social Media Plattformen wie Facebook lassen sich die Zielgruppen messerscharfgenau definieren. Man spricht mit der Werbeanzeige also nur die Kandidaten an, die in das Beuteschema passen. Dabei liegt der Fokus vor allem auf passiv suchende Bewerber, die man nicht bei herkömmlichem Stellenportalen findet, da sie sich in der Regel nicht bewerben. Zudem gibt es hier keinen großen Konkurrenzkampf wie bei herkömmlichen Stellenportalen, da man als Kandidat nicht direkt die Angebote der Mitbewerber sieht.

Zudem lässt sich diese Form des Recruitings skalieren. Falls man einen Personalmangel hat und mal mehr Personal benötigt, kann man das Werbebudget für die Social Recruiting Kampagnen einfach aufdrehen und mit mehr Bewerbungen rechnen.

Beispiele für gutes Social Recruiting

Einige Unternehmen haben bereits verstanden, wie mächtig die Nutzung von Social Media für die Personalgewinnung sein kann. Einige Beispiele will ich dir gerne aufzeigen.

Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn weiß, wie Social Recruiting funktioniert. Für Ihre Strategie haben Sie sich zunächst extra eine eigene Karriere-Page „Deutsche Bahn Karriere“ angelegt, in dem Sie ihre Inhalte veröffentlichen.

Die Seite dreht sich ausschließlich sich Karriere-Themen. Stellenangebote werden geteilt, Bewerbungstipps werden veröffentlicht und auch Events und Veranstaltungen werden für potenzielle Bewerber geplant und durchgeführt. Zudem interagiert die Seite schnell mit den Followern und reagiert umgehend auf Fragen, Kritik oder Lob. Die Seite hat mittlerweile über 200.000 Fans auf Facebook. Ein beeindruckendes Ergebnis.

Die Deutsche Bahn teilt Stellenanzeigen in den Social Media
Quelle: https://www.facebook.com/DBKarriere

Die Bundeswehr

Auch die Bundeswehr hat die Relevanz von Social Recruiting längst erkannt und für sich genutzt. Auch sie haben eine eigene Fan-Page „Bundeswehr Karriere“ mit über 300.000 Followern auf Facebook!

Dort posten Sie mehrmals die Woche Beiträge, in denen Sie den Arbeitsalltag der Soldaten zeigen, Soldaten

über ihre Arbeit sprechen lassen und Stellenausschreibungen und andere News veröffentlichen. Vieles Content besteht dabei aus Videos, den sie auch auf Ihrem YouTube-Channel hochladen.

Die Bundeswehr zeigt mit ihrem Karriere-Account einen Einblick in den Arbeitsalltag
Quelle: https://www.facebook.com/bundeswehr.karriere/

Deutsche Bank

Auch die Deutsche Bank nutzt bereits Social Recruiting zur Personalgewinnung. Sie bieten ein duales Ausbildungsprogramm an, bei dem die Kandidaten eine Ausbildung bei der Bank mit einem Bachelorstudium kombinieren können.

Auf der Karriereseite haben sie einen eigenen Newsfeed implementiert, unter dem alle Beiträge zusammengefasst sind, die sich um den Arbeitsalltag der dualen Studenten dreht. In den Beiträgen berichten die dualen Studenten wie der Start bei der deutschen Bank war, wie das erste Jahr verlaufen ist oder wie es nach dem Bachelorabschluss mit ihnen weitergeht. Als potenzieller Kandidat bekommt man hier tiefe Einblicke in das Arbeitsleben und indem man die Studenten selbst zu Wort kommen lässt, baut man als junger Mensch ein viel tieferes Vertrauen zu der Marke auf.

Die Deutsche Bank gibt Auszubildenen die Chance, einen Einblick in ihren Arbeitsalltag zu geben
Quelle: https://careers.db.com/ausbildung-studium

Fazit

Immer mehr Unternehmen setzen auf Personalgewinnung über Social Media, denn die Vorteile liegen klar auf der Hand. Natürlich ist der Erfolg mit viel Arbeit verbunden, doch mit den richtigen Tools und der richtigen Strategie wird sich die Mühe definitiv bezahlbar machen.

Also nutze die Chance und verschaff dir einen Wettbewerbsvorteil bei der Suche nach neuen Kandidaten!





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