Die Chancen, die die Digitalisierung Künstlern bietet, gehen über die Online-Vermarktung von Kunstwerken weit hinaus. Auch wenn Sie „traditionelle“ bildende Kunst wie Bilder, Grafiken oder Plastiken erschaffen: Sie sollten die künstlerischen Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringt, auf jeden Fall im Auge behalten.
Der neueste Hype am Kunstmarkt sind sogenannte NFTs – Non-Fungible Tokens. NFTs sind Krypto-Zertifikate aus der Blockchain-Technologie. Sie erlauben es, dass ein digitales Werk, z. B. ein auf einem Rechner gespeichertes Bild, eindeutig einem bestimmten Besitzer zugeordnet werden kann. Rein technisch kann dieses Bild weiterhin beliebig oft vervielfältigt oder im Netz geteilt werden, der Besitzer des Bildes ist aber durch die Blockchain-Technologiemit praktisch hundertprozentiger Sicherheit identifizierbar.
Das Grundprinzip ist ähnlich wie in der analogen Welt: Auch hier kann sich praktisch jeder ein Bild von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ ins Wohnzimmer hängen. Jeder halbwegs Interessierte weiß aber, dass das Original im Pariser Louvre zu finden ist. Während das Originalgemälde im Louvre praktisch unerschwinglich ist, ist die Wohnzimmer-Kopie – auf der exakt das Gleiche zu sehen ist – für relativ wenig Geld zu haben.
Mittlerweile werden digitale NFT-Bilder für mehrere Millionen verkauft: So erzielte eine Collage des US-Künstlers Beeple bei einer Versteigerung knapp 70 Millionen US-Dollar – ein Sammler war bereit, so viel dafür zu bezahlen. Auch wenn der künstlerische Wert von vielen „typischen“ NFT-Bildern unter Kunstexperten umstritten und bei weitem noch nicht klar ist, wie lange dieser Hype anhält: Darauf, wie Kunst im Internet verkauft wird, werden Blockchain-Technologien wie NFT in den kommenden Jahren einen gewaltigen Einfluss haben. Portale wie Rarible, Open Sea oder Nifty Gateway sind bereits heute darauf spezialisiert.