Bei der Übersetzung ins deutsche würde man bei dem Begriff Usability das Wort „Benutzerfreundlichkeit“ oder „Bedienbarkeit“ gleichsetzen und wird im Online Marketing für Websites benutzt. Bei Websites ist damit gemeint, wie effektiv, effizient und zufriedenstellend ein Nutzer mit der Website interagieren kann. Oder einfacher gesagt, sagt die Usability über die Qualität der Website etwas aus und beurteilt dabei wie einfach die Benutzeroberfläche der Website für den Nutzer zu bedienen ist. Berücksichtigt werden dabei in erste Linie das Design und die Bedienbarkeit
Sobald eine Interaktion zwischen Mensch und Computer oder Mensch und Maschine stattfindet, spielt die Usability eine wichtige Rolle. Dabei ist es unabhängig ob es sich um Websites, Software, Smartphones, Tabletts oder andere technische Geräte handelt.
Auch in der realen Welt gibt es die Usability, was aber eher mit „Gebrauchstauglichkeit“ zu übersetzen ist. In der IT und auch in der realen Welt geht es nur darum, dem Nutzer die beste Usability anzubieten, damit dieser alle für ihn wichtigen Funktionen und Aufgaben nutzen und für ihn gut und sicher erreichen kann.
Die Usability einer Website ist vom Zusammenspiel der Nutzer und deren Ziele, Aufgaben sowie der Hard- und Software, technische, physikalische und organisationbezogene Umgebung abhängig.
Für Websitebetreiber zählt die Usability zu einen der Hauptaufgaben beim gestalten der Website und zählt damit zu einem der wichtigsten Faktoren im Online Marketing. Eine Website muss nach heute geltenden Richtlinien für die Nutzer ständig optimiert werden um ihm einen einfachen Zugang zur Website zu gewährleisten. Richtet sich ein Websitebetreiber nicht nach den Vorgaben der Usability, so ist die Konsequenz, dass Nutzer die Seite schnell verlassen, keine Produkte verkauft, kein Umsatz und somit auch kein Gewinn aus der Website generiert werden kann.
Usability und SEO
Crawler der Suchmaschinen werten unzählige Faktoren einer Website für das Ranking in den Suchergebnissen (SERPS) aus. Unter anderem sind das Navigation, Keywords, Links, Backlinks, Ankertexte und die Websitestruktur. Die Usability hat einen sekundären Einfluss auf das Ranking und ist deshalb nur ein indirektes Kriterium zur Bewertung des Rankingfaktors, sollte aber auf keinen Fall vernachlässigt werden. Crawler können zwar die Inhalte, Verweise und alles andere einer Website auslesen, aber diese natürlich nicht so realisieren wie ein „echter“ Nutzer. Die Crawler bedienen sich aus diesem Grund anderer Merkmale um die Usability einer Website bewerten zu können. Metainformationen, Handlungsweisen von Nutzern und die Bounce-Rate sind einige Kriterien die von den Crawlern mit aufgenommen um die Seiteninhalte und die Qualität dieser einzuschätzen. Von Google wird die Durchführung einer ständigen Verbesserung der Usability empfohlen und wertet Websites die gut nutzbar, Barrierefreundlich und einen leichten Zugang für Nutzer hat als eine Website mit hoher Qualität und gleichbedeutend einer guten Usability.
Mobile Usability
Hinsichtlich dessen, dass immer mehr Nutzer von Websites auf mobile Endgeräte zurückgreifen, ist es außerordentlich wichtig bei der Optimierung der Usability daran zu denken, diese auch für die Mobilen Endgeräte wie Smartphones, Tabletts usw. auszulegen. Ein responsives Design, das genau auf die Darstellung auf Tabletts und Smartphones ausgelegt ist, unterstützt den Nutzer mobiler Endgeräte sich ungehindert auf Websites zu bewegen und das ernannte Ziel effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.
Gute Usability
Eine gute Usability kann mit einfach Mitteln erzielt werden. Eine hohe Kundenfreundlichkeit der Website zeichnet eine hohe Usability aus. Das kann zum Beispiel dadurch herbeigeführt werden, das Produkte auf der Website einfach und schnell zu finden sind und der Kaufprozess in wenigen Schritten erledigt ist. Eine einfache und gut strukturierte Navigation einer Website zählt ebenso zu einer guten Usability.
Je besser die Usability an die Wünsche und Möglichkeiten der Zielgruppe angepasst wird, desto höher steigt die Usability, die Zufriedenheit der Zielgruppe und damit der Produktverkauf, Umsatz und Gewinn.
Das Nutzen guter Usability
Dem Nutzer selber fällt meistens gar nicht auf, dass er sich auf einer Website befindet, die eine gute Usability hat, ihm durch einfache und intuitive Nutzung seine Bedürfnisse als Nutzer erfüllt und im besten Fall als zufriedenen Kunden entlassen hat. Gerne ist er auf der Website geblieben, hat sich umgeschaut und verschiedene Funktionen ausprobiert. Zu guter Letzt hat er die Website noch einem Freund und Bekannten weiterempfohlen. Hingegen eine Website mit einer schlechten Usability dem Nutzer sofort auffällt  – es gibt keine strukturierte Navigation, man „verläuft“ sich regelrecht auf der Website, Buttons sind nicht beschriftet, der Kaufprozess erfordert Unmengen an Unnützen Dateneingaben. Der Nutzer ist einfach nur genervt und frustriert, verlässt die Website schnell und weder wird ein Produkt verkauft, Umsatz und Gewinn generiert noch wird die Seite weiterempfohlen.
Der nutzungsbezogene Kontext der Usability
Die Bewertung der Website muss über standarisierte Mechanismen, wie den „typischen Nutzer“ und das „typische Produkt“ bewertet werden. Es wird bewertet, ob sich dem typischen Nutzer einer Website der Aufbau und das Design einer Webseite erschließt und alle Funktionen gut und sicher erreichbar sind. Ist dies der Fall, spricht man von einer guten Usability.
Für jede Website muss bewertet werden, für wen die Website konzipiert wird und wer letztendlich der „typische Nutzer“ ist. Eine Website für Kinder und Jugendliche hat eine ganz andere Usability als eine Website die für Erwachsene oder gar Senioren entworfen wird. Die Zielgruppe muss dabei genau eruiert und ausgewertet werden.
Usability Merkmale
Die Usability für gute Websites zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
Leichte Erlernbarkeit
Ist die Website leicht zu bedienen? Wie einfach können die Ziele des Nutzers erreicht werden?
Effizienz
Wie schnell kann der Nutzer die Aufgabe auf der Website erledigen, wenn er die Website bereits kennt?
Einprägsamkeit
Wie gut prägt sich die Website bei dem Benutzer ein? Kann er, auch nach längerer Zeit, sich ohne Probleme wieder auf der Website zurechtfinden?
Fehlerbehebung
Wie wird mit Fehlern des Nutzern umgegangen? Werden Hilfestellungen oder eine logische, automatische Fehlerkorrektur angeboten?
Zufriedenheit
Wie zufrieden ist der Nutzer mit dem Handling und dem Design der Website? Kommt der Nutzer der Website gerne wieder?
Barrierefreiheit
Wie ermöglicht man Menschen mit Behinderungen einen ebenso einfachen Zugang zu einer Website? Können Hilfsprogramme wie Vorlese- oder Vergrößerungsprogramme ohne Probleme benutzt werden?
Definition Usability nach DIN ISO 4241-11
Die genaue Definition findet man in der DIN ISO 9241-11. Demanch ist die Usability „das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Nutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen“. Die Schnittstellen der interaktiven Systeme, wie der bei Websites oder auch Software, sollen vom Benutzer (Nutzer der Website) effektiv, effizient und zufriedenstellend genutzt werden können. Die DIN beschreibt die Usability als das Ausmaß, in dem ein Produkt (die Website) von einem genau definiertem Benutzer in einem genauso definiertem Aufgabenkontext genutzt werden kann und dabei seine Ziele schnell und für ihn zufriedenstellend erreicht.
Prinzipien bei der Interaktion mit Websites
Interaktionsprinzipien
In der DIN ISO 9241-110 werden sieben Interaktionsprinzipien für die Gestaltung jeder Benutzungsschnittstelle (User Interface), darunter fallen selbstverständlich auch Websites, beschrieben die, unabhängig davon, ob es sich um Software, Hardware oder einer Kombination daraus handelt, angewendet werden sollten. Mit den Gestaltungsempfehlungen gibt die DIN ISO 9241-110 zu jedem Interaktionsprinzip Hilfestellung, die bei der Anwendung der Interaktionsprinzipien für die Gestaltung einer Websites (User Interface) konsequent umzusetzen ist.
Aufgabenangemessenheit
Der Benutzer wird vom System informiert, ob die Aufgaben vom System unterstützt werden, lässt den Benutzer nur die notwendigen Schritte durchführen und bietet Defaults (Standardeinstellungen) für die Vereinfachte Handhabung.
Selbstbeschreibungsfähigkeit
Für den Benutzer ist jederzeit Verständlich an welcher Stelle er sich gerade befindet, welche Aktionen gerade ausgeführt werden und erhält vom System (der Website) ständig Hilfen und Rückmeldungen. Vom Benutzer kann jederzeit abgeschätzt werden, ob das System arbeitet oder von ihm eine Aktion erwartet.
Erwartungskonformität
Der Aufgabe entsprechend verhält sich das System wie vom Benutzer erwartet, ist einheitlich gestaltet (innere Konsistenz) und passt sich Darstellungsformen und Verhaltensweisen anderer Systeme an die dem Benutzer geläufig sind (externe Konsistenz)
Erlernbarkeit
Der Benutzer wird aktiv auf vorhandene unbekannte Funktionen hingewiesen um effizienter zu agieren ohne, dass das negative Konsequenzen für ihn hat, um so eine minimale Zeit für das Erlernen zu erzielen.
Steuerbarkeit
Der Benutzer ist in der Lage ohne Einbußen die Aufgabe jederzeit zu unterbrechen und an einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen. Die Interaktion kann mit verschiedenen Mitteln aufgenommen werden.
Robustheit gegen Benutzerfehler
Die Website macht den Benutzer auf eindeutige Fehler aufmerksam und unterbindet diese. Fehler durch den Benutzer werden selbständig korrigiert und/oder darauf aufmerksam gemacht. Bei Fehlern durch den Benutzer wird dieser durch effiziente Fehlerbehebung von der Website unterstützt.
Benutzerbindung
Die Benutzeroberfläche (Die Website) ist einladend und motivierend gestaltet. Sie vermittelt den Benutzer, dass keine Risiken durch die Benutzung entstehen und gibt ihm die Möglichkeit Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten und berichtet darüber wie mit dem jeweiligen Verbesserungsvorschlag umgegangen wurde.