Pair Programming: mehr Qualität, weniger Fehler


Arbeitet man zu zweit an einem Projekt – egal, ob es um Programmierung geht oder ein anderes Vorhaben – hat das grundsätzlich viele Vorteile. Vier Augen sehen meist mehr als zwei: Das Risiko von Fehlern wird durch Pair Programming minimiert. Während die eine Person schreibt, hat die andere den Code im Blick und konzentriert sich nur darauf, Fehler zu finden. Es ist oft schwer, seine eigenen Fehler zu entdecken. Ein Kollege entdeckt Unstimmigkeiten oft viel schneller.

Zudem ist aber auch die sich durch die Kommunikation entwickelnde Kreativität ein großer Vorteil: Durch den ständigen Austausch des Programmiergespanns kommen Ideen zustande, auf die man allein womöglich nicht gekommen wäre. Der kommunikative Austausch der beiden Partner sorgt auch dafür, dass man in kürzerer Zeit auf bessere Problemlösungen kommt. Denn während eine Einzelperson sich möglicherweise mit der erstbesten Option zufriedengibt, muss man seine Entscheidungen beim Pair Programming immer gegenüber dem Kollegen rechtfertigen. Dieser hat aber vielleicht eine andere Sicht auf das Problem und ist deshalb mit der vorgeschlagenen Lösung nicht zufrieden. Durch die sich daraus ergebende Diskussion kommen oft Ideen für deutlich besseren Code zustande.

Guter Code ist letztlich auch schlanker Code: Die Erfahrung hat gezeigt, dass Quelltext, der beim Pair Programming entsteht, oft kürzer und damit effizienter gestaltet ist. Das spart später Ressourcen bei der Wartung und Umarbeitung.

Wie erwähnt, kann man die Technik auch anwenden, damit erfahrene Mitarbeiter ihr Wissen an jüngere Kollegen weitergeben können. So profitiert man nicht nur von dem eigentlichen Vorteil des Pair Programmings – der Erzeugung von qualitativ hochwertigem Code –, sondern kann die Methode gleichzeitig auch für Ausbildungszwecke nutzen.

Das Ganze kostet allerdings sehr viel Zeit: Zwar arbeiten zwei Programmierer durchaus schneller zusammen als einer allein, aber eben nicht so schnell wie zwei Programmierer, die separat arbeiten. Das bedeutet, dass mit dieser Methode Projekte entweder langsamer voranschreiten oder man mehr Personal einstellen muss, was wiederum zu erhöhten Kosten führt. Die Verfechter von Pair Programming gehen allerdings davon aus, dass diese anfängliche Mehrarbeit sich im Nachhinein rechnet: Da der so entstandene Code weniger Fehler enthält und insgesamt besser strukturiert ist, fällt die Wartungsarbeit sehr viel geringer aus.

Ein weiterer möglicher Nachteil: Pair Programming eignet sich zwar für das Teambuilding, aber auch nur dann, wenn die beiden Kollegen gut miteinander arbeiten können. Die beiden Mitarbeiter müssen so eng miteinander agieren, dass persönliche Probleme untereinander entweder zum langsameren Vorankommen führen oder in einer kompletten Eskalation münden. Deshalb sollte man Mitarbeiter bei dieser Methode nicht wahllos zusammenwürfeln. Zwar ist es ideal, wenn jeder mal mit jedem anderen Kollegen zusammengearbeitet hat, doch das funktioniert nur dann, wenn das ganze Team gut harmoniert.



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