Außer den mehr oder weniger sichtbaren neuen Funktionen hat Microsoft in Exchange Server 2019 einige Verbesserungen im Hintergrund eingeführt. Diese betreffen in erster Linie die Bereiche Sicherheit und Performance. Für mehr Schutz gegen Angreifer sorgt Microsoft in erster Linie durch die oben genannte Möglichkeit, Exchange nun in Kombination mit Windows Server Core zu verwenden. Gleichzeitig setzt die neue Version aber auch auf strengere Regeln: Mit dem Schritt zu Exchange 2019 wird nur noch das TLS-Protokoll ab Version 1.2 unterstützt. Alle früheren Versionen sind nicht mehr sicher und werden deshalb von Exchange nicht mehr unterstützt. Microsoft zwingt Administratoren somit zu mehr Sicherheit.
Zusätzlich gibt die neue Exchange-Version Administratoren mit den Client Access Rules mehr Möglichkeiten, den Zugriff auf den Konfigurationsbereich (Admin Center & PowerShell) der Server zu begrenzen. Auch das sorgt für mehr Sicherheit: Nun können Admins beispielsweise nur bestimmte IP-Adressen zulassen und so den Zugriff von außen direkt über den Server blocken, ohne dafür auf eine zusätzliche Firewall angewiesen zu sein.
Noch mehr ist bei der Leistungsfähigkeit der neuen Exchange Server passiert. Die großen Neuerungen in Form von MCDB, DDC und der Veränderung des Suchindexes wurden ebenfalls bereits oben hervorgehoben. Aber im Exchange Server 2019 sind noch mehr Verbesserungen untergebracht: Durch einen Wechsel von Workstation Garbage Collection (GC) zu Server GC kann verfügbare Leistung besser verteilt werden. Server GC behandelt mehr Anfragen pro Sekunde als die Workstation-Version. Das bringt allerdings nur dann einen Effizienzschub, wenn auch mehrere Prozessorkerne eingesetzt werden. Deshalb sind in Exchange 2019 auch bis zu 48 Prozessorkerne parallel einsetzbar.
Da auch die Verbesserung des Arbeitsspeichers im Fokus der Änderungen in Exchange 2019 steht, hat Microsoft ebenfalls in diesem Kontext für eine bessere Unterstützung von moderner Hardware gesorgt. Außer gewöhnlichen HDDs kann man nun auch SSD-Speicher in seinem Exchange Server einsetzen – und zwar gemeinsam mit den traditionellen Festplatten. Insgesamt sind so 256 GB Arbeitsspeicher verfügbar.