Es gibt verschiedene Anwendungsszenarien für das Portforwarding mittels Secure Shell. In den meisten Fällen wird der SSH-Tunnel genutzt, um eine verschlüsselte Verbindung zwischen einem lokalen Rechner, dem localhost, und einem entfernten Rechner aufzubauen. Durch den Umweg über dieses virtuelle Netzwerk können bestimmte Zugriffsbeschränkungen auf Websites aufgehoben werden. Es hat dann den Anschein, als befänden Sie sich in dem Netzwerk, auf das Sie eigentlich nur mit einem SSH-Tunnel zugreifen. Diese Art der Anwendung weist zwar Ähnlichkeiten zu einem Virtual Private Network (VPN) auf, sollte aber nicht damit verwechselt werden.
Wenn Sie Daten von Diensten transportieren, die ein unverschlüsseltes Protokoll verwenden, können Sie SSH-Tunneling benutzen, um den Datenverkehr dennoch zu verschlüsseln. Hierfür wird das sogenannte SSH File Transfer Protocol, kurz SFTP, eingesetzt. Erhöhte Sicherheit bietet ein SSH-Tunnel außerdem beim Surfen in fremden Netzwerken, etwa in Hotels. Für besonders hohe Sicherheit können Sie auf SSH-Keys für Ihre Netzwerkverbindung setzen. Diese nutzen asymmetrische Verschlüsselung.
Portforwarding ist außerdem eine Technik, die von Hackerinnen und Hackern gerne eingesetzt wird. Mit SSH-Tunneling können Hintertüren in internen Netzwerken eingebaut werden, mittels derer Angreifende ohne großen Aufwand auf interne Daten zugreifen können.