Disaster Recovery as a Service (DRaaS): die Weiterentwicklung des Backups


Allen DRaaS-Angeboten ist gemeinsam, dass der Anbieter spezielle Disaster-Recovery-Tools zur Verfügung stellt. Diese zielen darauf ab, ganze IT-Umgebungen inklusive sämtlicher Komponenten zu spiegeln. Der Umfang reicht von Daten und Anwendungen zu Netzwerken und kompletten Systemen. Gesichert werden Server und Endgeräte über Betriebssystemgrenzen hinweg; dabei werden Dateien, Datenbanken, virtuelle Maschinen und Container erfasst. Einmal gespiegelt werden die Komponenten im Schadensfall verfügbar gemacht und ersetzen dann die ausgefallenen Systeme.

Zur Sicherung der Daten kommen für gewöhnlich mehrere Backup-Ziele zum Einsatz. Der 3-2-1 Regel folgend wird zumindest eines der Backups geographisch entfernt angelegt. Je nach Ausgestaltung des zum Einsatz kommenden DRaaS-Modells handelt es sich beim entfernten Backup-Ziel um ein lokales Datencenter oder ein Cloud-basiertes Speichermedium. Ferner können hybride Ansätze genutzt werden. Wie bei der Sicherung erfolgt die Wiederherstellung der Daten je nach Einsatz auf Grundlage physischer oder virtualisierter bzw. Cloud-basierter Speichermedien. Per Netzwerk übertragene Daten werden für den Transport verschlüsselt.

Neben der Wiederherstellung betroffener Daten und Systeme enthalten professionelle DRaaS-Angebote häufig eine weitere essenzielle Funktion zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs. Mit Cloud-basierten „Failover Environments“ (zu Deutsch in etwa „System zur Erhöhung der Ausfallsicherheit“) wird beim Ausfall eines Systems ein Ersatz-System eingeschaltet. So können die Nutzer mit minimalen Unterbrechungen weiter arbeiten.

Zur Überwachung der geschützten Systeme, sowie zur Steuerung der Sicherungen und Failover-Environments, verfügen die meisten DRaaS-Angebote über Management-Konsolen. Für gewöhnlich handelt es sich um Web-basierte Anwendungen, welche über den Browser genutzt werden. So ist es auch im Schadensfall weiterhin möglich, auf die Konsole zuzugreifen; dies funktioniert auch von Mobilgeräten aus. Manche DRaaS-Angebote umfassen ferner eine VPN-Funktion für den Zugriff auf gesicherte Daten und Failover-Environments.

Seit der Entwicklung der Netzwerktechnik und der Anbindung von Servern an öffentliche Netzwerke wie das Internet gibt es Angriffe gegen die IT-Infrastruktur von Unternehmen. Traditionell schützen Administratoren und Techniker Systeme gegen unerlaubten Zugriff und Denial-of-Service-Attacken. In den letzten Jahren ist eine weitere, besonders besorgniserregende Angriffsart dazugekommen: Cyber-Kriminelle infizieren ein Gerät mit sogenannter Ransomware, auch als „Krypto-Trojaner“ bekannt. Diese Software nistet sich auf dem Gerät ein und verschlüsselt die dort befindlichen Daten. Einmal verschlüsselt, können die eigentlichen Nutzer nicht mehr auf die Daten zugreifen und werden zur Zahlung eines Lösegelds aufgefordert.

Krypto-Trojaner stellen heutzutage eine ernsthafte Bedrohung dar. Selbst herkömmliche Backups bieten keinen Schutz, da diese im Ernstfall gleich mitverschlüsselt und damit unbrauchbar gemacht werden.

Im Zuge der neuen Bedrohungslage hat sich der Ransomware-Schutz als wichtiges Merkmal von DRaaS-Lösungen etabliert. Dabei kommt eine weitere Kopie aller gesicherten Daten zum Einsatz. Diese wird als „immutable“ (zu Deutsch „unveränderlich“) markiert. Einmal geschrieben, können die Daten immer wieder gelesen, aber nicht mehr verändert werden. Man spricht dabei auch vom „Write Once, Read Many“ oder WORM-Modell.



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