CardDAV speichert Kontaktdaten als vCards, die man auch als „elektronische Visitenkarten“ bezeichnet. Der große Vorteil dieses Formats: Als vCards gespeicherte Daten lassen sich wahlweise in HTML-Seiten einbetten, als Mail-Anhang verschicken oder per QR-Code weitergeben und vom Empfänger bequem per Mausklick in das Adressbuch eines E-Mail-Programms einbinden. Voraussetzung dafür, den Standard zur Kontaktverwaltung zu nutzen, ist eine aktive Verbindung zwischen einem CardDAV-Client und dem CardDAV-Server, auf dem die Daten gespeichert sind. Auf dem verwendeten Gerät – ob Desktop-PC oder Mobilgerät – muss also eine entsprechende Client-Anwendung installiert sein. Zudem werden die Adressdaten des Servers sowie eigene, individuelle Zugriffsdaten für den Log-in benötigt.
Die Synchronisationsmechanismen funktionieren grundsätzlich so ähnlich wie bei CalDAV, einem weiteren Protokoll zur Kalendersynchronisation, das die Kontaktdaten aber anders als CardDAV als Ereignisse im iCalendar-Format speichert. Alle Änderungen, die an den Kontakten durchgeführt werden, werden automatisch auf dem Server übernommen und im Anschluss auf allen verbundenen Clients synchronisiert. So ist jeder autorisierte Nutzer auf dem neuesten Stand, wenn neue Kundendaten eingetragen oder vorhandene Adressen aktualisiert werden. Das ermöglicht vor allem im Beruf eine zentrale Verwaltung von Kontakten, dank der alle Mitarbeiter auf dem aktuellsten Stand sind.
Die Einrichtung der CardDAV-Synchronisierung ist in den meisten Fällen ganz einfach, erfordert oft aber die Installation einer zusätzlichen Software. Soll beispielsweise das Adressbuch eines Gmail-Kontos (Gmail verfügt über eine CardDAV-Server-Implementierung) via CardDAV synchronisiert und in einem Outlook-Client verfügbar gemacht werden, funktioniert dies folgendermaßen:
- Installieren Sie ein CardDAV-Plug-in für Outlook wie CalDav Synchronizer oder cFOS Outlook DAV. Outlook muss derweil geschlossen sein.
Öffnen Sie Outlook und starten Sie das Menü des installierten Plug-ins.
- Geben Sie die Anmeldedaten für die Verknüpfung mit dem Google-Konto ein.
- Via „Sync All“ oder ähnliche Schaltflächen findet nun der Datenabgleich statt, der einige Minuten in Anspruch nehmen kann.
- Das Google-Adressbuch wird nun automatisch und in Echtzeit mit dem Outlook-Account synchronisiert.