Während FOMO, Fear of missing out, schon seit mehreren Jahren von den Mainstream-Medien zum Thema gemacht wird, ist JOMO ein relativ neues Phänomen. Erst 2018 ernannte die New York Times Joy of missing out zum neuen Sommertrend und rückte es damit ins Rampenlicht einer größeren Öffentlichkeit.
JOMO ist die logische Gegenbewegung zu FOMO. Eine US-Studie hat ergeben, dass die junge Generation im Vergleich zu früher geborenen Altersgruppen extrem gestresst ist. Immense 95 % der Befragten gaben an, sie seien gelegentlich bis sehr oft gestresst.
Das Internet dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen. 52 % der Befragten gestanden, dass sie zu viel Zeit online verbringen würden. Und im Netz sehen sie dann, wie großartig das Leben der anderen ist, und erfahren, welche neuen Trends sie cool und angesagt erscheinen lassen.
Der digitale Vergleich über Social Media führt zu einem stetigen Gefühl der Überforderung. Schule, Studium und Job bringen bereits zahlreiche Verpflichtungen mit sich, aber um mit dem scheinbar ausgefüllten Privatleben der Social-Media-Freunde mithalten zu können, wird der Kalender auch in der Freizeit komplett gefüllt. Die Ansprüche der Generation Z und Y an sich selbst sind hoch: Mit Sport und Ernährung wird am Superbody gearbeitet, mit Meditation und Weiterbildung an der Persönlichkeit geschraubt, mit Partys, Konzerten und Wochenendtrips werden die Freundschaften gepflegt.
Wenn das eigene Leben trotz aller Bemühungen noch weit entfernt von dem glattpolierten Instagram-Leben der Stars ist, entsteht Unzufriedenheit. 59 % der befragten Generation Z-ler versuchen daher, aktiv etwas für ihre mentale Gesundheit zu tun und Stress abzubauen. Und nicht wenige greifen angesichts der stetigen Überforderung und des permanenten Stresses den Trend Joy of missing out dankbar auf.