5 Tipps, wie Du überzeugende Texte für das Internet schreibst


Du hast nur wenige Sekunden, um Menschen im Internet von Dir und Deinem Angebot zu überzeugen. Hinzu kommt, dass Texte nicht gleich Texte sind. Eine Website funktioniert anders als ein Blog und lange Texte anders als Social-Media-Häppchen. Wie also schaffst Du es, Deine Leser auf den unterschiedlichen Kanälen optimal zu erreichen?

Texte für das Internet kannst Du mit denen für Print nicht vergleichen. Deshalb ist es problematisch, wenn Du vorhandenes Material einfach für Deine Internet-Aktivitäten übernimmst. Das Lesen am Bildschirm strengt die Augen an und geschieht oft nebenbei – vor allem auf dem Smartphone.

Führe wirkungsvoll durch Deine Texte

Beim Überfliegen entscheiden die Leser, ob sie dem kompletten Text ihre Zeit schenken wollen. Das Schlimmste, was Du ihnen antun kannst, ist eine durchgehende Buchstabenwüste. Deshalb empfehle ich Dir,

  • längere Texte in kleine Häppchen aufzuteilen (kurze Absätze, Listen, Aufzählungen),
  • Wichtiges fettgedruckt hervorzuheben,
  • sinnvolle Zwischenüberschriften zu formulieren und
  • aussagekräftige Bilder oder Grafiken zu nutzen, um Texte aufzulockern.

Es gibt darüber hinaus eine Handvoll Tipps, die sich in meinem Alltag als Texterin bewährt haben. Und hier kommt

Praxistipp Nummer 1: viel lesen

Ja, ich empfehle Dir, um gut zu schreiben, viel zu lesen – online und offline. So bekommst Du ein Gespür dafür, wie andere ihre Texte aufbauen, welche Stilmittel sie nutzen und wie sich Worte anfühlen.

Weißt Du darüber hinaus immer, für wen Deine Texte sind und warum Du sie veröffentlichst?

Im Zusammenhang mit Texten für das Internet hast Du sicherlich von Mehrwert und Relevanz gehört. Aber was verbirgt sich dahinter? Ganz einfach: Deine Texte müssen perfekt zur Zielgruppe passen und sollten einen Bedarf wecken, auf ein Problem aufmerksam machen oder ein Problem lösen.
Was für Deine Zielgruppe relevant ist, findest Du heraus, indem Du die Customer Journey, den Weg des Kunden bis zum Kauf, unter die Lupe nimmst und Dir Gedanken über die drängendsten Fragen Deiner Kunden machst.

Mein Praxistipp Nummer 2: gut zuhören

Was beschäftigt Deine Kunden, Deine Interessenten oder Leser? Mit welchen Schwierigkeiten kämpfen sie? Wenn Du gut zuhörst, erhältst Du darauf Antworten. Das gilt für persönliche Gespräche genauso, wie für Unterhaltungen in sozialen Netzwerken. Deshalb empfehle ich, unabhängig vom Kanal, auf dem Du Deine Texte veröffentlichst:

Erstell Dir ein Kundenprofil, eine Buyer Persona, und überprüfe, ob Dein geplanter Content zu diesem Kundenprofil passt.
Verliere dabei nicht Deine Ziele aus den Augen, die Du mit den jeweiligen Texten erreichen willst. Es geht nicht nur darum, Kunden zu gewinnen. Zu Deinen Zielen kann es gehören,

  • einen Expertenstatus zu erlangen,
  • Deine Social-Media-Reichweite zu erhöhen,
  • das Ranking in den Suchmaschinen zu verbessern,
  • eine Interessenten-Datenbank aufzubauen und so weiter.

Sowohl die Ziele, als auch die Zielgruppen, können auf den einzelnen Kanälen im Internet unterschiedlich sein.

Ein Beispiel: Auf der Website steht der Verkauf im Vordergrund, im Blog geht es um den Expertenstatus und auf Facebook um den Aufbau einer Community. Deshalb rate ich meinen Kunden davon ab, automatisiert in allen sozialen Netzwerken und auf allen Kanälen dasselbe zu veröffentlichen.

Und auch wenn Du überall dasselbe Ziel verfolgen würdest: Jeder Kanal hat seine eigenen Regeln. Das sollte sich in Deinen Texten und in Deinem Redaktionsplan widerspiegeln.

Worauf es bei den Texten für Social Media, Website und Corporate Blog ankommt

Texte mit Persönlichkeit für Social Media

Wir werden heute in sozialen Netzwerken so heftig beschallt, dass „lauter als der Wettbewerb sein“ keine Antwort auf die Frage ist, wie man dort seine Zielgruppe erreicht.

Es ist wichtig, auf den Punkt zu kommen und zugleich Werte und Persönlichkeit zu transportieren.
Ich empfehle Dir deshalb, zunächst passende Keywords, Hashtags und andere Schlüsselbegriffe zu recherchieren und entsprechende Listen anzulegen. Auch Deine Zielgruppe hat sprachliche Vorlieben. Mag sie Anglizismen und Trendbegriffe? Soll es sprachlich bunt und kreativ oder eher seriös und bodenständig sein?
Wenn Du mit mehreren Buyer Personas arbeitest, achte darauf, dass Du für deren jeweilige Schlüsselwörter getrennte Listen nutzt.
Ziel ist es, mithilfe dieser Wortsammlungen in Social-Media-Postings eine Sprache zu etablieren, die trotz aller Kürze den Kern Deiner Marke transportiert. Auf diese Weise greifst Du immer auf das passende Vokabular zurück.
Schreib außerdem am besten so, wie Du sprichst. Sinn und Zweck sozialer Netzwerke ist der Austausch zwischen Menschen. Deine Buyer Persona unterstützt Dich dabei, Dir eine Gesprächssituation vorzustellen.

Praxistipp Nummer 3: Es hilft, sich die Social-Media-Texte laut vorzulesen

Formuliere Deine Postings so, wie Du Dich mit einem netten Nachbarn oder einem sympathischen Messebesucher unterhalten würdest. Dann fühlen sich online die richtigen Menschen angesprochen und werden viel eher bereit sein, mit Dir zu interagieren, also zu liken, zu teilen, zu kommentieren oder sich für Deinen Newsletter anzumelden.

Blog2Social Extra-Tipp

Neben den Besonderheiten der einzelnen Texte für die unterschiedlichen Social Media gibt es außerdem für jede Plattform spezifische Unterschiede, was, wann oder wie oft Du teilen solltest. Jeder Social Media Kanal hat seine eignen Regeln, die Du beachten solltest, um Texte erfolgreich zu veröffentlichen. Idealerweise sollten Texte auf Social Media immer dann geteilt werden, wenn der Großteil Deiner Zielgruppe online ist.

Knackige Texte für die Website

Akquise beginnt schon auf Deiner Internetseite. Eine Begrüßung im Stil von „Herzlich willkommen auf unserer Website“ kannst Du Dir getrost sparen. Was ist hier für mich drin? Bekomme ich, wonach ich suche? Das sind die Fragen, die sich Websitebesucher stellen. Nur wenn Du die ganz oben beantwortest, bleiben Deine Interessenten am Ball.

Starte daher sofort mit dem, was Dein Angebot ausmacht.
Auf der Website darfst Du Dich austoben, denn sie ist Deine digitale Visitenkarte. Alle relevanten Informationen, sämtliche Kontaktmöglichkeiten, Leistungen oder Produkte haben hier ihren Platz. Auch Referenzen, Dein Know-how und Hintergründe gehören auf die Website. Verkaufen ja – aber bitte elegant.

Behalte die Bedürfnisse der Websitebesucher beim Schreiben im Blick.
Die Startseite gibt einen ersten Überblick über Dein Angebot und Dein Unternehmen oder Deine Person. Auf der Über-mich- oder Über-uns-Seite kannst Du darüber hinaus etwas zu den Hintergründen des Unternehmens schreiben. Aber Vorsicht: Geh nicht zu sehr ins Detail. Auf mancher Website erfährt man mehr, als einem lieb ist …
Letztlich möchten die Leser wissen, warum man genau Dich buchen oder bei Dir kaufen sollte. Stimmt die Wellenlänge? Wirkst Du sympathisch und kompetent? Aus diesem Grund ist die Über-uns/-mich-Seite immer noch eine der am meisten geklickten Seiten von geschäftlichen Websites.
Denk auch an einen Call-to-Action, eine Handlungsaufforderung. Mach es potenziellen Kunden möglichst leicht, sich auf Deiner Website so zu verhalten, wie Du es Dir wünschst. Buchen, abonnieren, anrufen, anmelden, herunterladen? Die richtigen Worte an der richtigen Stelle bewirken Wunder.

Praxistipp Nummer 4: Formuliere leicht verständlich

Schreib in Deinen eigenen Worten und verzichte auf aufgeblähte Sprache, Passiv, Substantivierungen und Fachchinesisch. Oft schrecken übermäßig viele Anglizismen die Leser ab. Verwende darüber hinaus Worte, die Deine Kunden nutzen. Hier helfen Dir die Wortlisten, die ich Dir auch für Social-Media-Texte empfohlen habe.

Attraktive Texte für das Corporate-Blog

Dein Unternehmen hat eine aussagekräftige Website, auf der potenzielle Kunden alle wichtigen Infos finden. Warum ist ein Corporate Blog dann noch wichtig? Ganz einfach: Im Blog geht es darum, ein Unternehmen mit dem Blick hinter die Kulissen greifbarer und menschlicher zu machen, Tipps zu geben, Fragen zu beantworten.
Die Blogartikel folgen einem Aufbau, den wir alle aus der Zeitung kennen: Überschrift/Headline, Vorspann, Text. Während wir bei der gedruckten Zeitung aber einen Artikel als Ganzes sehen, ist im Internet die Überschrift oft das einzige, was von Deinem Blogartikel sichtbar sein wird. Sie ist Dein Schlüssel zum Leser.

Praxistipp Nummer 5: Nimm Dir für die Überschrift viel Zeit

Formuliere mehrere Versionen, bis Du die ideale Headline gefunden hast. Die erste Idee ist selten die beste. Pack nur einen Gedanken in die Headline und versprich nur, was der Text anschließend auch hält.
Je nach Layout sieht man zusätzlich bei Blog-Texten im Internet noch den Vorspann. Er führt Deinen Gedanken aus der Überschrift weiter und soll die Leser dazu animieren, den kompletten Text zu lesen. Nimm deshalb das Fazit Deines Artikels dort nicht vorweg.

Headline und Vorspann sind damit die kürzesten, aber die wichtigsten Elemente Deiner Blogartikel.

Wer Dir bis hierher gefolgt ist, den enttäusche jetzt nicht mit einem langatmigen Text oder einer reißerischen Werbe-Postille. Lass stattdessen Bilder im Kopf entstehen, erzähl Geschichten, wecke Emotionen.
Wie in den sozialen Netzwerken geht es auch im Blog darum, die Kommunikation auf eine menschliche Ebene zu ziehen – weg vom reinen Verkauf. Eine natürliche Sprache ist Trumpf. Verzichte daher auf alles, was wie Werbung wirkt.
Was Leser in Unternehmens-Blogs wirklich interessiert, sind Alltags-Geschichten und Nützliches. Dazu gehören vor allem

  • Tipps rund um das Produkt oder die Dienstleistung sowie
  • Hintergründe aus dem Unternehmen (z. B. Arbeitsalltag, Firmenkultur, Interviews mit Mitarbeitern aller Hierarchiestufen).

Fazit:

Der Mensch macht den Unterschied. Im Unternehmen und auf Kundenseite. Mach Dir bewusst, für welchen Kanal Du gerade schreibst. Was sind dessen Besonderheiten? Wen und was möchtest Du erreichen?
Sieh Dir Texte verschiedener Kanäle Deines Unternehmens an. Wo kommunizierst Du wie? Nutzt Du eine feste Sprache (Corporate Language) oder geht alles durcheinander? Richtet sich der Text nach den Bedürfnissen der Leser? Oder bist Du noch im reinen Verkaufsmodus?
Denk an meine Praxistipps:

  • Lies viel.
  • Hör Deinen Kunden und Interessenten gut zu.
  • Lies Dir Deine Texte laut vor.
  • Formuliere leicht verständlich.
  • Schreib für Blogartikel knackige Überschriften.

Und: Schärfe Deinen Blick für Sprache. Dann fällt es Dir leichter, mit Deiner Zielgruppe passend zu kommunizieren. Denn: Eine starke Marke ist mehr als Logo und Design. Sie überzeugt zwischenmenschlich und macht mit den richtigen Worten Deinen Internetauftritt stimmig und unverwechselbar.

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Simone Maader

Simone Maader stärkt als Texterin und Content-Strategin bei Unternehmen das Bewusstsein für die Macht der Worte. Sie unterstützt Selbstständige und Geschäftsführende von KMU dabei, Botschaften so zu formulieren und zu verbreiten, dass sie bei der Zielgruppe wirklich ankommen.



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